Dienstag, 30. Juni 2009

Mt Bromo

Nachdem ich die Ausfluege ins Krankenhaus hinter mir hatte, wurde es Zeit fuer einen freiwilligen Trip. Das Ziel: Mt Bromo... einer der vielen aktiven Vulkane auf Java und beruehmt fuer einen tollen Sonnenaufgang. Um diesen zu sehen haben ich mich mit 4 Freunden am Freitagabend ins Auto gesetzt um nach 12 stuendiger Fahrt den Sonnenaufgang um 1,5 Stunden zu verpassen, shit happens! Aber gelohnt hat es sich trotzdem. Waehrend drei aus unserer Gruppe eine Tour mitmachten, haben Sairozi und ich uns entschlossen den Vulkan alleine und zu Fuss zu erklimmen. Und nach erstaunlichen 2 Stunden hatten wir es tatsaechlich schon zum Gipfel geschafft und konnten eine atemberaumbende Aussicht geniessen (leider ohne Sonnenaufgang, aber immer noch spektakulaer). Aus dem Krater stiegen riesige Dampfschwaden auf und ringsherum konnte man andere Berggipfel sehen. Ausserdem steht ein kleiner Tempel am Fusse des Kraters. Dem Rueckweg zum Auto haben wir dann auf dem Ruecken zweier Ponys zurueckgelegt und gegen 12 Uhr mittags ging es schon wieder zurueck nach Semarang.












Einen kurzen Zwischenstopp haben wir aber noch in Surabaya eingelegt um den Schauplatz einer der leider recht haeufigen vom Menschen verursachten Naturkatastrophen hier in Indonesien anzuschauen. Bei Bohrarbeiten stiess man auf eine Ader Vulkanschlamms (was genau das ist weiss ich selber nicht, daich die indonesischen Erklaerungen leider nicht komplett verstanden habe), woraufhin diese Masse anfing aus dem Boden zu quellen und ganze Stadtteile unter sich begrub. Wo frueher einmal Hauser, Schule und Moscheen standen, sieht man jetzt nur noch einen grossen, dreckigen See aus Schlamm, aus dem ein paar Haeuserdaecher rausgucken.













Nachdem wir von dort wieder aufgebrochen waren, ging es an die letzten 9 Stunden Fahrt, die mich von meinem ersehnten Bett trennten. Dieses sollte ich am Sonntagmorgen um 3 Uhr uebergluecklich erreichen!
Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, da mich schon bald ein Problem ganz anderer Art erwarten sollte. Am naechsten Morgen ging ich naemlich nichtsahnend zum ATM um Geld abzuheben, da sich in meiner Geldboerse nach dem Bromoausflug nach ganze 6 Euro befanden. Nachdem ich den richtigen! (ich habe extra nochmal nachgeprueft) PIN 3 mal bei verschiedenen Bankautomaten eingegeben hatte, wurde mir gesagt, das aufgrund eines falschen PINs meine Karte gesperrt sei... WAS! Nach einem Telefonat mit meiner Bank, wurde mir bis Donnerstag zwar ein neuer PIN zugeschickt, aber die 5 verbleibenden Tage habe ich dann ungewollt Diaet gehalten, da selbst die 30 Cent fuer ein Mittagessen bei inzwischen verbliebenen 2 Euro eine zu grosse Investition bedeuteten. Gluecklicherweise konnte ich auf die Hilfe meiner Freunde zaehlen, die mich mit Essen ausstatteten (meine Ansprechpartner von meinem Projekt in PIP haben mich mit Lunchboxen versehen, was super lieb von ihnen war!) oder Mutter Natur hat mir in Form von Mangobaeumen geholfen, sodass ich auf mindestens eine Mahlzeit pro Tag kam. Das es vielen Menschen staendig so geht (nicht weil ihre Kreditkarte nicht funktioniert, sondern weil sie wirklich kein Geld fuer Essen haben) und ihnen keiner so wie mir hilft, ist wirklich erschreckend. Was jedoch fast genauso erschreckend ist, ist das man sich, wenn man nicht gerade ein Problem mit der VISA Karte hat, fast gar keine Gedanken ueber so etwas macht.

Freitag, 26. Juni 2009

Krankenhaus die Zweite

Weil es mir ja beim ersten Mal so gut gefallen hat, musste ich natuerlich noch einmal im Krankenhaus vorbeischauen. Mein Ohr hatte naemlich noch 3 Tagen immer noch nicht aufgehoert zu bluten und nach 5 Tagen tat es fast nochmehr weh wie am ersten Tag und daher entschloss ich mich meine Nachuntersuchung, die eigentlich erst 2 Tage spaeter dran war, etwas vorzuverlegen. Gesagt, getan... ich bin in das von dem letzten Arzt empfohlene Krankenhaus gefahren um festzustellen, das sie dort Nachuntersuchungen nur Donnerstags machen (ich also 2 Tage zu frueh dran war). Nja, alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei und so ging es dann in das naechste Krankenhaus.
Dort traf ich zufaellig eine indonesische Freiwillige meiner Organisation, die ganz erstaunt auf den Zettel, den ich im ersten Krankenhaus bekommen hatte und auf dem Stand bei welchem Arzt ich die Nachuntersuchung haben sollte. Nachdem ich ihr naemlich von meinen Ohrenschmerzen berichtet hatte, kam es ihr leicht seltsam vor, dass man mich zu einem Gehirn- und Nervenarzt schicken wollte. Mir ging es natuerlich genauso (denn meinem Gehirn geht es immer noch genauso "gut" wie vor dem Unfall) und daher bin ich auf dem halben Weg ins Arztzimmer umgekehrt und habe um einen HNO-Arzt gebeten. Dieser schaute mir nur kurz ins Ohr, verschrieb mir ein paar Medikamente und verbat mir Ei, Fisch und Erdnuesse zu essen. Das wars... -fast! Ich wollte natuerlich noch wissen, ob ich die alten Medikamente weiternehmen sollte. Als er einen Blick darauf warf, guckte er etwas verwirrt und sagte mir, dass ich diese Gehirntabletten nicht nehmen braeuchte... Da war ich baff! Hatte ich doch als ich nach dem Unfall im Krankenhaus war mehrmals gesagt, dass mein Kopf ok ist und mir auch nicht schlecht etc (wegen eventueller Gehirnerschuetterung) war, sondern mein Ohr weh tut. Warum habe ich dann 5 Tage Tabletten fuer den Kopf geschluckt (ok, eigentlich hatte ich keine Ahnung wofuer die Tabletten sind, ist ja alles auf Aerzteindonesisch)? Mein erster recht positiver Eindruck vom ersten Krankenhaus war nach dieser Aktion natuerlich dahin, insbesondere da es mir schon wenige Stunden nachdem ich die richtigen Tabletten geschluckt hatte, deutlich besser ging und mein Ohr fast nicht mehr weh tat.

Sonntag, 14. Juni 2009

Krankenhaus

"Endlich" habe ich es auch geschafft! Nachdem so ziemlich jeder Freiwillige hier mindestens einen Krankenhausaufenthalt hinter sich hatte, wurde es nun auch fuer mich Zeit diese Erfahrung zu machen. Nachdem ich nach einem Mopedunfall am Kinn und aus dem Ohr geblutet habe, wurde ich in das naechste Becak verfrachtet und in das gluecklicherweise nur 250m entfernte Krankenhaus gebracht, wo mich erst einmal 4 Krankenschwestern umzingelten, mich auf eine Liege zwangen um mit Nadel und Faden an meinem Kinn herumzudocktern. Nachdem ich ja nun schon so einige Schauergeschichten ueber indonesische Aerzte gehoert hatte, war ich positiv ueberrascht, denn die Schwestern schienen wirklich was vom Naehen (und auch vom Spritzen geben, wie ich spaeter leider erfahren musste) zu verstehen. Auf jedem Fall waren alle eifrig dabei mir Fragen zu stellen, Blut abzunehmen, Tetanusspritzen zu verabreichen (ratet mal wohin?? jaaaaaa genau, ich durfte erst einmal die Hose runterlassen) oder einfach nur rumzustehen und den blutenden und etwas verwirrten Auslaender anzustarren. Nachdem sich der erste Schock gelegt hatte, kam dann der naechste in Form eines Armbandes mit meinem Namen und einer Nummer. Ausserdem wurde mir gesagt, dass wir jetzt "Fotos machen gehen" - Mooooment... das kenne ich doch irgendwoher. In jeder zweitklassigen Krimiserie gibt es sowas, und zwar in der Szene wo das Opfer ins Leichenschauhaus kommt... halloooo, ich bin noch nicht tot (was ihr als Leser ja schon wisst, denn wenn ich wirklich das zeitliche gesegnet haette, waere ich nicht mehr in der Lage diesen Blog zu schreiben).
Die Fotos stellten sich dann als CT heraus, da man eine Gehirnerschuetterung ausschliessen wollte. Bis zur Auswertung der Bilder wollten sie mich erstmal im Krankenhaus behalten, weshalb ich die Nacht mit noch 4 anderen Patienten in einem Zimmer verbrachte.
Bevor ich aber zum schlafen kam, hiess es Besuch empfangen... ich war keine 2 Stunden im Krankenhaus, als der Erste vor der Tuer oder besser gesagt vorm Bett stand. Insgesamt kamen an dem einem Abend ueber 10 Leute, die sich teilweise in Besuchsgruppen aufteilen mussten, da nicht genug Platz war. Fragt mich nicht, wie so etwas funktioniert, aber innerhalb der ersten 1,5 Stunden nach meinem Unfall schien die halbe Stadt zu wissen, das ich im Krankenhaus bin (ich hatte doch nur 2 Leuten bescheid gesagt... der Leiterin meiner Organisation und meine Ansprechsperson im Projekt!). Nachdem ich den Unfallhergang gefuehlte 200mal erzaehlt hatte, schaffte ich es sogar ein bisschen Schlaf zu bekommen um dann am naechsten Morgen die naechsten Besucher empfangen zu koennen. Gluecklicherweise kamen aber nicht nur Gaeste sondern auch der liebe Onkel Doktor mit den CT Bildern. Mit meinem Gehirn ist alles in Ordnung (oder anders ausgedrueckt, es ist nicht viel schlimmer als vorher^^) und ich durfte nach hause gehen! Bis jetzt verheilt auch alles wirklich gut und bis zur Nachuntersuchung am Donnerstag bin ich wahrscheinlich wieder genauso gesund wie vor dem Unfall!

Montag, 1. Juni 2009

neue Fotos vom Waisenhaus

Das neue Gebaeude...
1. von vorne,
2. im Esszimmer,
3. Flur/Eingang,
4. Badezimmer,
5. Kochstelle,
6. eines von zwei Kinderzimmern