"Endlich" habe ich es auch geschafft! Nachdem so ziemlich jeder Freiwillige hier mindestens einen Krankenhausaufenthalt hinter sich hatte, wurde es nun auch fuer mich Zeit diese Erfahrung zu machen. Nachdem ich nach einem Mopedunfall am Kinn und aus dem Ohr geblutet habe, wurde ich in das naechste Becak verfrachtet und in das gluecklicherweise nur 250m entfernte Krankenhaus gebracht, wo mich erst einmal 4 Krankenschwestern umzingelten, mich auf eine Liege zwangen um mit Nadel und Faden an meinem Kinn herumzudocktern. Nachdem ich ja nun schon so einige Schauergeschichten ueber indonesische Aerzte gehoert hatte, war ich positiv ueberrascht, denn die Schwestern schienen wirklich was vom Naehen (und auch vom Spritzen geben, wie ich spaeter leider erfahren musste) zu verstehen. Auf jedem Fall waren alle eifrig dabei mir Fragen zu stellen, Blut abzunehmen, Tetanusspritzen zu verabreichen (ratet mal wohin?? jaaaaaa genau, ich durfte erst einmal die Hose runterlassen) oder einfach nur rumzustehen und den blutenden und etwas verwirrten Auslaender anzustarren. Nachdem sich der erste Schock gelegt hatte, kam dann der naechste in Form eines Armbandes mit meinem Namen und einer Nummer. Ausserdem wurde mir gesagt, dass wir jetzt "Fotos machen gehen" - Mooooment... das kenne ich doch irgendwoher. In jeder zweitklassigen Krimiserie gibt es sowas, und zwar in der Szene wo das Opfer ins Leichenschauhaus kommt... halloooo, ich bin noch nicht tot (was ihr als Leser ja schon wisst, denn wenn ich wirklich das zeitliche gesegnet haette, waere ich nicht mehr in der Lage diesen Blog zu schreiben).
Die Fotos stellten sich dann als CT heraus, da man eine Gehirnerschuetterung ausschliessen wollte. Bis zur Auswertung der Bilder wollten sie mich erstmal im Krankenhaus behalten, weshalb ich die Nacht mit noch 4 anderen Patienten in einem Zimmer verbrachte.
Bevor ich aber zum schlafen kam, hiess es Besuch empfangen... ich war keine 2 Stunden im Krankenhaus, als der Erste vor der Tuer oder besser gesagt vorm Bett stand. Insgesamt kamen an dem einem Abend ueber 10 Leute, die sich teilweise in Besuchsgruppen aufteilen mussten, da nicht genug Platz war. Fragt mich nicht, wie so etwas funktioniert, aber innerhalb der ersten 1,5 Stunden nach meinem Unfall schien die halbe Stadt zu wissen, das ich im Krankenhaus bin (ich hatte doch nur 2 Leuten bescheid gesagt... der Leiterin meiner Organisation und meine Ansprechsperson im Projekt!). Nachdem ich den Unfallhergang gefuehlte 200mal erzaehlt hatte, schaffte ich es sogar ein bisschen Schlaf zu bekommen um dann am naechsten Morgen die naechsten Besucher empfangen zu koennen. Gluecklicherweise kamen aber nicht nur Gaeste sondern auch der liebe Onkel Doktor mit den CT Bildern. Mit meinem Gehirn ist alles in Ordnung (oder anders ausgedrueckt, es ist nicht viel schlimmer als vorher^^) und ich durfte nach hause gehen! Bis jetzt verheilt auch alles wirklich gut und bis zur Nachuntersuchung am Donnerstag bin ich wahrscheinlich wieder genauso gesund wie vor dem Unfall!
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