Samstag, 29. November 2008

Malaysia

Nachdem ich die ersten 4 Monate Indonesien hinter mir habe und mein Visum ausgelaufen ist, muss! (nicht das ich gerne gefahren waere^^) ich nach Malaysia ausreisen. Also sitze ich jetzt seit vier Tagen in Kuala Lumpur.
Das erste, was mir hier auffiel, war die Strassenbahn und ein funktionierendes Bussystem und als ich dann in das Hostel kam, fuehlte ich mich endgueltig in der Zivilisation angekommen.Es gibt hier tatsaechlich Kuehlschrank mit Eisfach, Herd, Mikrowelle (aber kaputt) und Waschmaschine... ich war begeistert! Als ich dann noch einen Weihnachtsbaum und Rittersport Marzipan in einer der vielen Shoppingmalls entdeckte, hat mich Kuala Lumpur endgueltig von sich ueberzeugt.

Ansonsten sind Marlene und ich am 27.11. erst einmal zur Botschaft gefahren um den ganzen Visumskram zu erledigen und danach haben wir uns ein traditionelles malayisches Haus besichtigt (die Fuehrung war wirklich interessant). Nachdem wir dann genug von Kultur hatten, ging es zurueck ins Hostel.
Am naechsten Tag konnten wir schon das Visum abholen und auf dem Rueckweg von der Botschaft sind wir noch zufaellig in einen Schokoladenshop und einen Handwerksladen gestolpert, was auch ganz nett war, da wir eigentlich keine besonderen Plaene fuer den Tag hatten, ausser in eine HIV/AIDs-Austellung zu gehen, von der wir aber nicht wussten, wo sie sich befindet. Die Frage klaerte sich aber kurze Zeit spaeter, als wir genug von der Hitze hatte und in die naechste Mall spaziert sind, wo genau diese Austellung war... Glueck gehabt! Abends sind wir dann noch nach Chinatown, was sich direkt neben unserem Hostel befindet, und haben uns durch die Shoppinghoelle gekaempft.
Den naechsten Tag habe ich etwas ruhiger angehen lassen... bis 1Uhr schlafen, essen, lesen, spazieren gehen, doesen. Gegen 7 hatte ich endlich genug Motivation um die dringend benoetigten festen Schuhe und einen Rucksack zu kaufen, denn der Plan fuer heute besteht daraus Kuala Lumpur zu verlassen und nach Taman Negara in den Regenwald zu fahren und mit Flipflops durch den Dschungel stratzen ist vielleicht nicht ganz optimal^^

Sonntag, 23. November 2008

Durchfall

Nachdem es schon so gut wie alle anderen Freiwilligen erwischt hat (innerhalb der letzten Woche waren 5 andere krank/ 3 davon im Krankenhaus), bin ich seit letztem Dienstag auch an der Reihe Besuch vom meinem jetzt staendigem Begleiter, dem Durchfall, zu bekommen. Dadurch hielten sich meine Aktivitaeten bis auf gelegentliches zum Klo rennen in Grenzen.
Ich habe es aber immerhin sage und schreibe in der letzten Woche 1mal geschafft aus dem Waisenhaus rauszukommen um Gigih auf einer Expo zu helfen IIWC vorzustellen. Ansonsten hatte ich abends meinen normalen Unterricht. Ich bin uebrigens endlich dazu gekommen die Kinder die Briefe nach Deutschland schreiben zu lassen... das einzige Problem ist, dass ich noch nicht dazu gekommen bin, meinen alten Englischlehrer darueber informieren, dass er bald Post von 20 indonesischen Kindern bekommt :P Aber bis ich die Briefe endgueltig losschicken kann, wird es wohl noch ein kleines Weilchen dauern, da ich vorher noch Fotos von den Kindern machen will um sie mitzuschicken.
Im Moment bin ich jedoch hauptsaechlich mit meiner Planung fuer Malaysia beschaeftigt. Mein Visa laeuft naemlich Ende diesen Monats aus und ich muss Indonesien verlassen um ein neues beantragen zu koennen. Deshalb fliege ich vom 26.11. bis zum 5.12. nach Malaysia... omg ist das wirklich schon Uebermorgen?! Mal schauen, was mich dort so erwartet...

Montag, 17. November 2008

Weekendworkcamp

Mein Tief hatte sich nach der Farewellparty von Yuma und Lucka endgueltig (hoffentlich) verabschiedet und so ging es voller Elan in mein weekendworkcamp, bei dem wir das Waisenhaus gestrichen haben.
Am Donnerstag war ich erst einmal mit Gigih von IIWC Farbe und Streichutensilien kaufen, die gluecklicherweise etwas guenstiger als erwartet waren. Samstag ging es dann endlich los.
Das erste Mal, dass ich etwas ins Schwitzen geriet, war um 9.30Uhr, als die Freiwilligen aus Pekalongan, die um 9Uhr kommen wollten, immer noch nicht da waren und wir mit 5 Leuten dabei waren, dass ganze Waisenhaus abzuschmirgeln. Bei unserem Tempo haetten wir wahrscheinlich 2 Wochen gebraucht bis wir mit dem Streichen anfangen haetten koennen, jedoch trudelten die anderen Freiwilligen (auch aus Indonesien und Tschechien) nach und nach ein und als die Kinder gegen 1Uhr aus der Schule kamen, hatten sich meine Zweifel, dass wir niemals fertig werden, aufgeloest.

Das naechste Mal, dass ich nervoes wurde, war als die orange Farbe fuer die Aussenwand zur Neige ging und nach dem ersten Mal auftragen so duenn aussah, dass ich mit 3mal nachstreichen gerechnet habe. ...die Farbe ging uns zwar kurze Zeit spaeter wirklich aus, aber der Shop um die Ecke hatte zum Glueck die gleiche, also wurde kurzerhand neue gekauft. Das mit dem Nachstreichen mussten wir auch machen, aber zum Glueck nur 1mal, da die getrocknete Farbe zum Glueck kraeftiger war, als die nasse.
Ansonsten hatte wir aber wirklich viel Spass und vor allem die Kinder waren eifrig bei der Sache.
Am Sonntagmorgen ging es dann frueh weiter und wir haben bis ca. 3Uhr weitergestrichen, als es ploetzlich zu regnen anfing... jedoch ist der indonesische Regen mit den paar Troepfchen in Deutschland nicht zu vergleichen und ich hatte wirklich Angst, dass die ganze Farbe wieder runterkommt. Den Kindern hingegen hat es gefallen und sie haben erst einmal im Matsch geplantscht und Fussball gespielt, was unsere Jungs so gut gefallen hat, dass sie gleich mal mitgemacht haben.

Vorher:


Nachher:

Donnerstag, 6. November 2008

Down

Es ist wieder soweit... das naechste down inklusive Kulturschock ist da und meine letzte Woche war absolut besch*****! Von daher muss ich jetzt erstmal Dampf ablassen.
Es fing damit an, dass ich schon in Pekalongan Bauchschmerzen bekommen habe, die bis Montag anhielten. Am Diestag, als ich mit in die Schule gegangen bin (siehe letzter Eintrag), ging es dann mit Kopfschmerzen weiter und seit letzter Woche Freitag habe ich ne Erkaeltung. Dazu kommt die schwuele Hitze, die, wenn es einem eh schon Sch-peep! geht, dann noch den Rest gibt. Ach ja, die Magenprobleme, die man immer mal wieder hat (sind eigentlich schon so normal, dass ich sie normal nicht mehr erwaehne), kommen natuerlich noch oben drauf.
Nja und wenn man dann mit nem Kopf wie`n Ballon draussen im Waisenhaus sitzt und sich mit dem Sudokublock (man ist eh nicht mehr in der Lage in zu loesen) den nicht vorhandenen Wind zufaechelt um die Schweisspfuetze unter den Fuessen nicht noch groesser werden zu lassen, ausgerechnet dann kommen ein paar Kids zu dir (nachdem du 3x demonstrativ gegaehnt und gehustet hast um auf deinen momentanen Zustand aufmerksam zu machen) um dich erstmal auf indonesisch zuzuquatschen und dich nach Englischvokabeln fuer ihre Hausaufgaben zu fragen -natuerlich hast du die Woerter nie zuvor gehoert... nja, was macht ein guter Freiwilliger: weiter Laecheln und sich von den Kids das Woerterbuch (uebrigens mein eigenes, dass ich am morgen gebraucht habe und nicht gefunden hatte, weil es sich die Kinder mal wieder auf unbestimmte Zeit geborgt hatten) nehmen, um dann selber nachzuschlagen!
Nachdem ich den Tag dann irgendwie ueberlebt hatte, kam abends um 8h (ich war um 7h schon total muede) der Unterricht, in dem ich diesmal anstatt Englischunterricht die Armbaender von dem weekendworkcamp in Pekalongan gemacht habe. Puenktlich um 21.00h (Ende der Stunde... ich schon halb im Bett) kommt einer der Staffs und will lernen wie man ein Armband macht- aber gerne doch- grins!!! Um 22.00h war ich im Bett und um 22.01h hab ich geschlafen.
Ansonsten gibt es immer noch ein paar Sachen, an die ich mich nicht gewoehnen kann.
-Ich sitze immer noch nach 5Uhr in meinem Waisenhaus fest, da es keinen Bus mehr gibt... ok, ich hab ja vorher genug Zeit irgendwohin zu fahren, aber leider arbeitet hier jeder Vormittags (und die Kids sind in der Schule) und alleine in die Stadt zu fahren um sich mit sich selbst zu treffen, ist beim 5ten Mal genauso spannend wie im Fernsehen Werbung auf indonesisch anzuschauen -und man spart das Busgeld.
-Wenn man abends nochmal zu Fuss irgendwohin (irgendwohin= Supermarkt, Internetcafe, Schafe gucken) gehen moechte ist das vor 9h eigentlich noch geradeso ok, solange man begleitet wird... ist ja auch sowas von gefaehrlich in meinem Dorf (ich wohne zwar in Semarang, aber mein naechster Nachbar sind Schafe und Huehner).
-Hatte ich eigentlich schon erwaehnt, dass ich mich jedes mal, wenn ich fuer 20Minuten zum Supermarkt gehe, beim Waisenhaus-Chef abmelden muss?
-Man darf in meinem Waisenhaus auch keine Karten spielen, weil es ja eventuell auf Glueckspiel hinauslaufen koennte... ok, das hoert sich fuer alle, die mich nicht kennen, jetzt nicht wie ein grosser negativ Punkt an, aber ich vermisse die Skat- und Doppelkopfrunden.
-Dazu kommen dann noch staendig irgendwelche Fragen wie: "Wie viel hat das gekostest?", "Bist du reich?" oder "Wenn du nach Hause faehrst, kannst du ja deine Kamera fuer das Waisenhaus hierlassen und dir in Deutschland eine neue kaufen?" -bitte was??? Die ersten 5 Male versucht man noch zu erklaeren, dass man hier zwar viel Geld hat, aber in Deutschland alles 10x teurer ist. Aber spaetesten nach dem 6x ist selbst meine Geduld am Ende und es geht mir nur noch auf die Nerven.
-Man kann hier auch nicht einfach in Ruhe die Strasse langgehen, sondern alle 20m wird man von der Seite mit "Hello Miss/Mister!" angerufen. Das hoert sich vielleicht nicht besonders schlimm an, aber wenn man das 3 Monate lang jeden Tag zu hoeren kriegt, reicht es einem irgendwann.
-In meinem Projekt gibt es genau 1 Person, die ein bisschen Englisch spricht, von daher beschraenken sich meine taeglichen Unterhaltungen seit 3 Monaten auf, "Wo willst du hin?", "Magst du...?" und "Hast du schon geduscht?"
- ...
So ich glaube, dass sind so die wichtigsten Punkte, die mir auf die Nerven gehen. Aber im Moment sehe ich eh alles etwas dramatischer, wegen der Erkaeltung. Von daher versuche ich mir im Moment zu sagen: think positiv und keep smiling... ich wusste ja voher das es warscheinlich irgendwann nochmal einen Kultirschock gibt (war ja auch mein Referat beim Vorbereitungsseminar) und das Gute ist, dass es normalerweise von jetzt an nur noch besser werden sollten. Das naechste Hoch kommt bestimmt.
Es gibt aber auch gute Neuigkeiten. Ich war heute morgen in der Uni und, unglaublich, aber war, am Dienstag bekomme ich meinen Stundenplan!

Samstag, 1. November 2008

nix vor aber trotzdem beschaeftigt...

... so sieht es bei mir im Moment aus. In meinem Projekt ist alles wie immer und ich unterrichte jeden abend. In der Uni war ich auch wieder, aber einen festen Plan habe ich immer noch nicht. Es wird warscheinlich darauf hinauslaufen, dass ich am Tag vorher den Lehrern schreibe, ob sie "mich gebrauchen koennen"... aber eigentlich ist mir das so auch ganz lieb, da es immer wieder spontane Plaene gibt und die mit einem festen Stundenplan nicht wirklich zu vereinen sind.
Zum Beispiel stehe ich letzten Dienstag nichts ahnend um 8h (ich find das relativ frueh, aber die Indonesier machen sich immer ueber mich lustig, wenn ich von fruehem morgen spreche und es nach 6h!!! ist... nja im Gegensatz zu allen anderen muss ich ja nicht jeden morgen um 5h beten :D) auf, komme aus der Dusche und mir wird gesagt, dass ich jetzt gleich in eine Schule der Kinder fahre - "WIE BITTE?!... JETZT??...aeehhmm, ok..." Es wurde zwar mal davon gesprochen, aber das es an dem Tag war wusste ich natuerlich nicht. Es ist ja auch nicht wichtig, mir voher bescheid zu sagen, wenn mein ganzer Tag verplant ist. Aber zum Glueck hatte ich eh noch nichts vor und letztendlich war es wirklich interessant die Schule der Kinder zu sehen. Obwohl ich wirklich erstaunt ueber den Zustand war. Ich dachte immer unser Waisenhaus waere ziemlich renovierungsbeduerftig, aber als ich ueber eine wackelige Leiter durch ein Loch in der Wand in den Klassenraum der Stufe 3 gestiegen bin, kam mir Fazza dagegen fast normal vor... Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, aber Dienstag fahre ich warscheinlich wieder hin und wenn ich mir bei in die Klasse gehen nicht den Hals breche, werde ich die Fotos noch machen und ins Internet stellen. Nachdem ich die Schule gesehen hatte, waren meine Erwartungen was den Unterricht angeht ziemlich niedrig... und sie wurden nicht entaeuscht. Wenn selbst die Englischlehrerin "he" und "she" verwechselt und mich als "Mister Anna" vorstellt, wundert es mich nicht mehr, dass sich das Englisch der Kinder auf "where you from" beschraenkt. Es gibt hier also noch einiges fuer mich zu tun!
Ausserdem war letztes Wochenende ein weekendworkcamp bei den anderen Freiwilligen in Pekalongan, wo wir gelernt haben Schmuck zu machen. Lucka, eine Freiwillige aus Tschechien, hatte eigentlich vor mit "ihren" Strassenkindern Schmuck herzustellen, aber leider faehrt sie schon in 3 Wochen zurueck. Von daher haben wir jetzt von ihr gelernt wie es geht und koennen es hoffentlich in unseren Projekten machen. Es war wirklich nett mal wieder unter Europaern zu sein und ueber fuer uns "normale" Dinge zu reden, bei denen die Indonesier nur Bahnhof verstehen.
Eine weitere, diesmal positive, Ueberaschung stand gestern, als ich nichtsahnend vom Treffen mit einer Freundin kam, im office vom Waisenhaus: ein BETT! ...aber nicht irgendein Bett, sondern ein riesiges, hammer-geniales Doppelbett mit superdicker Matratze und das beste daran: fuer mich!! Ein Spender hatte es am Vormittag vorbeigebracht und da es nicht im office bleiben kann, wurde beschlossen es in mein Zimmer zu stellen :D.
Anonsten habe ich in der letzten Woche nicht so viel gemacht, da ich relativ schlapp und muede war... liegt vielleicht am Wetter. Jetzt faengt die Regensaison an und es ist feucht warm... eine Kombi die mir irgendwie nicht liegt.